30November
2017

Die letzten Rad-Touren

Fabian: 4 kleinere Radtouren habe ich in den letzten Tagen noch unternommen und Luise den Fahrersitz im Camper übergeben. 3 davon sind erwähnenswert.

(23.11.2017)

Die erste führte mich ca. 100 km von Hobbiton nach Rotorua. Diese Tour ist ein schönes Beispiel dafür, wie verwöhnt man hier nach einiger Zeit ist. Zu Hause hätte ich mich mega über die Strecke gefreut, wenig Verkehr, schöne Landschaft und tolles Wetter! Hier war es „leider“ nichts besonderes mehr. Es ist heftig, wie verwöhnt man hier nach einiger Zeit ist ... 

(25.11.2017)

Es fällt mir schwer zu sagen, was meine schönste Tour war, aber die Strecke nach Coromandel kommt definitiv in die engere Auswahl. Von Süden aus kommend führte mich der Highway 25 gute 100 km an mein Ziel. Es war eine Strecke wie aus dem Bilderbuch!

Außerhalb geschlossener Ortschaften kann ich mich nicht an einen Abschnitt erinnern, der mehr als einen halben Kilometer gerade aus führte. Er Bestand nur aus Kurven und einem ewigen auf und ab. Mit dem Camper bestimmt irgendwann nervig, aber mit dem Rad ein absoluter Traum. Abwechslung und wunderschöne Landschaft mit Hügeln und streckenweise Meerblick. Das wäre eine Tour für eine Reisebroschüre :-)

(29.11.2017)

Vom Campingplatz in Whatuwhiwhi führte mich eine etwas über 140 km lange Tour entlang der 90 Mile Beach (sind in echt gar keine 90 Meilen) in den hohen Norden an das Cape Reinga.

Es war meine Abschlusstour für diesen Urlaub und wunderschön. Der Highway 1, der hier oben endet (oder beginnt) war bei weitem nicht so langweilig und gerade wie es auf der Karte aussah. Er schlängelte sich durch seichte Hügel und über Kuppen und immer wieder war ein Blick auf die Tasmanische See zu erhaschen.

Der sandige Boden war perfekt für das Nadelholz das hier wuchs und erinnerte mich vom Geruch her an die Atlantikküste in der Normandie, an der ich als kleines Kind mit meinen Eltern immer den Sommerurlaub verbrachte. Die Wälder haben mir zum Glück auch etwas von dem Wind genommen, der mir auf der Strecke immer wieder entgegen kam.

Nun, da mein Radl im Koffer verstaut ist, möchte ich festhalten, dass Neuseeland ein wunderschönes Fahrradland ist. Die Landschaft ist grandios und die Kiwis fahren sehr rücksichtsvoll. Auf den knapp verfehlten 1400 km hatte ich nur 2 unangenehme Situationen mit Autos, die aber bei weitem nicht so gefährlich waren, wie das, was ich in einer Woche in Hannover auf dem Rad erlebe.

Meine Kondition ist besser als erwartet, die Touren haben mich nicht wirklich fertig gemacht. Da bekomme ich Lust im Frühjahr wieder das eine oder andere Brevet zu fahren. Nur an meinem Gerüst muss ich etwas arbeiten. Die spontan auftretenden Gelenkschmerzen und der steife Nacken lassen sich bestimmt mit ein paar Justierungen am Rad in den Griff bekommen.